Gesundheitstipp von
Univ. Prof. Dr. Siegfried Meryn
Es beginnt meist als kleiner Knubbel unter der Haut, der langsam zu einer Beule wird. Das können die Anzeichen eines Lipoms, das heißt, einer Fettgeschwulst sein. Gleich vorweg: Diese gutartigen Weichteiltumore sind meist harmlos.
Meist völlig harmlos
Tumor ist schlicht der medizinische Begriff eines Gewächses, einer Geschwulst. Das bedeutet, ein Lipom ist ein gutartiger Tumor aus Fettgewebszellen, den sogenannten Adipozyten. Sie entarten praktisch nie. Demnach gelten sie auch nicht als Krebsvorstufe der bösartigen Fettgewebsgeschwulst, dem sogenannten Liposarkom. Sie sind eine Art Häutchen im Unterhautfettgewebe, welches Fettzellen umschließt. Diese weichen Knoten unter der Haut können sich am ganzen Körper bilden, treten aber meist an Oberschenkeln, Rumpf, Ober- bzw. Unterarmen und manchmal auch im Kreuzbereich auf.
Gut diagnostizierbar
Wir wissen, dass etwa ab dem 40. Lebensjahr die Häufigkeit dieser Lipome deutlich ansteigt. Interessanterweise sind mehr Männer als Frauen davon betroffen. Häufig sind diese Lipome direkt unter der Haut und lassen sich leicht verschieben. Wenn man sich mit der Diagnose unsicher ist, kann man sich mit dem Ultraschall behelfen. Das dauert nur wenige Minuten und zeichnet ein ganz typisches Bild eines Lipoms und man ist dann auch beruhigt.
Wissenschaftlich noch unklar
Ihre Entstehung verhindern kann man allerdings nicht. Auch ist ihre Ursache noch nicht wissenschaftlich geklärt. Zumeist entstehen sie sporadisch, ohne nähere Ursache. Sie wachsen in der Regel nur langsam. Ihre Größe kann aber von einem bis zu zehn Zentimetern betragen. Es gibt sogar die sogenannte Lipomatose. Das ist eine Hauterscheinung, bei der Menschen 20 oder 30 Lipome haben. Das ist oft sehr mühsam für die Betroffenen. Für viele ist es ein ästhetisches Problem. Besonders, wenn sie in der Nähe eines Nervs liegen, können sie auch schmerzhaft sein.
Chirurgische Entfernung
Wenn die Fettansammlungen für die Betroffenen zur psychischen Belastung werden, wenn sie sich entzünden oder je nach Lokalisation eben schmerzen, müssen Lipome chirurgisch entfernt werden. Sitzen sie direkt unter der Haut, ist das ein kleiner Eingriff und sie werden von einem Chirurgen einfach herausgeschält. Manchmal bedarf es allerdings eines größeren Eingriffs, da sie auch tiefer und sogar in der Muskulatur sitzen können. In seltenen Fällen können sie auch zum Beispiel im Bauchraum auftreten. Dann spürt man sie aber nicht und ihre Diagnose ist meist ein Zufallsbefund.
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