7. Juni 2025

Studiogespräch: Digitale Diagnosen zu psychischen Erkrankungen

Beim Scrollen durch TikTok oder Instagram stößt man immer häufiger auf Videos, in denen Menschen offen über ADHS, Depressionen oder Traumata sprechen. Begriffe wie „Trigger“, „Healing“ und „Mental Health“ sind allgegenwärtig. Plötzlich diagnostizieren sich viele selbst oder suchen bei Influencern nach schnellen Lösungen für ihre seelischen Probleme. Psychische Gesundheit oder vielmehr psychische Probleme sind zu einem Social-Media-Trend geworden. Was früher tabuisiert wurde, wird heute massenhaft geteilt – oft emotional und undifferenziert. Die Thematik der mentalen Gesundheit erreicht dadurch ein breites Publikum, verliert aber nicht selten an Tiefe. Die Grenze zwischen echter Aufklärung und Selbstinszenierung verschwimmt. Zudem verändert sich nicht nur der Umgang mit psychischem Leid, sondern auch das gesellschaftliche Verständnis von Krankheit, Belastbarkeit und individueller Verantwortung, erklärt Soziologin Dr. Laura Wiesböck, die dieses Phänomen untersucht hat.

Buchtipp:

Laura Wiesböck
Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend
Zsolnay Verlag, Wien 2025

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