1. Februar 2020

Tabuthema – neue Prothese gegen Darmschwäche

Bei Stuhlinkontinenz können Patienten die Darmentleerung nicht mehr kontrollieren. Am Wiener AKH wird mit kleinsten Prothesen ein künstlicher Schließmuskel gebildet. Mit diesem Implantat können die Patienten wieder eine bessere Stuhlkontrolle erlangen.
Stuhlinkontinenz ist ein großes Tabuthema. Mindestens sechs Prozent der Bevölkerung ab dem 60. Lebensjahr sind davon betroffen, Frauen leiden häufiger darunter als Männer. Bei Stuhlinkontinenz ist es den Betroffenen nicht möglich, die Darmentleerung zu kontrollieren. Betroffene meiden daher meist die Öffentlichkeit, die Folge ist nicht selten soziale Isolation. Die Ursachen einer Darmschwäche können Darmerkrankungen, Schließmuskelverletzungen oder neurologische Erkrankungen sein.
An der Klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie des Wiener AKH wird seit Kurzem eine erfolgversprechende Operationsmethode angewendet. Kleinste Prothesen werden in einem minimal invasiven Eingriff rund um den Analkanal implantiert und bilden einen künstlichen Schließmuskel. Mit diesem neuen Implantat kann wieder eine bessere Stuhlkontrolle erlangt werden. Auch Silvia Stechauner litt jahrelang unter Stuhlinkontinenz. Die Niederösterreicherin konnte nur noch mit Windeln oder Einlagen das Haus verlassen. Dank der neuen Operationsmethode haben sich ihre Beschwerden deutlich verbessert.
Gestaltung: Silke Tabernik

Kontakt:

Beckenbodenambulanz Allgemeines Krankenhaus Wien
Leitung: Assoc.Prof.Priv.Doz Dr.med.univ. Stefan Riss
Tel.: +43 (0)1 40400-69040 - arztliche Überweisung notwendig;
Telefonische Terminvereinbarung: +43 (0)1 404 00-64920 (13.00-14.45 Uhr)