
18. Jänner 2020
Höhenmedizin - dünne Luft und ihre Auswirkungen
ORF
In Bozen in Südtirol hat ein weltweit einzigartiges Forschungszentrum den Betrieb aufgenommen: terraXcube, eine riesige Klimahalle, in der jede Wettersituation unserer Erde simuliert werden kann – von der Sahara bis zum Mount Everest. Es können nicht nur Regen, Schnee oder Wind erzeugt werden, sondern auch der Luftdruck, die Sauerstoffsättigung oder der CO2-Gehalt sind exakt steuerbar.
Eine der ersten Studien in der neuen Anlage beschäftigt sich mit Höhenmedizin. Sollen Bergrettungskräfte und Piloten im Hubschrauber Sauerstoff mitführen müssen? Besteht die Gefahr der körperlichen Überlastung oder geistigen Desorientierung bei raschem Aufstieg über 3.000 Meter? Wie wirkt sich Sauerstoffmangel auf Teamarbeit und die Qualität eines Rettungseinsatzes aus? Dazu werden im terraXcube rund 50 Piloten, Notfallmediziner und Bergretter entsprechend untersucht. Simuliert werden Wiederbelebungseinsätze unter Stress bis 5.000 Meter Höhe, anschließend wird die geistige Leistung und Koordination in der „dünnen Luft“ mit einem Kognitionstest der NASA überprüft.
Studienleiter Hermann Brugger, Institut für Alpine Notfallmedizin:
„Wir betreiben seit 30 Jahren Feldforschung im Gebirge, aber das kostet, birgt Gefahren und bisherige Ergebnisse sind von den jeweiligen Witterungsbedingungen verfälscht. Hier können wir zum ersten Mal Probanden mit exakten Werten messen, die Studien sind wissenschaftlich reproduzierbar.“
„Wir betreiben seit 30 Jahren Feldforschung im Gebirge, aber das kostet, birgt Gefahren und bisherige Ergebnisse sind von den jeweiligen Witterungsbedingungen verfälscht. Hier können wir zum ersten Mal Probanden mit exakten Werten messen, die Studien sind wissenschaftlich reproduzierbar.“
Gestaltung: Thomas Azade